Panama

14.06.-21.06. Große Fahrt

Nach einigen entspannten Tagen in Panama Stadt schwing ich mich wieder in den Sattel um nach Portobello zu kommen. Dort legt das Segelschiff ab das mich nach Kolumbien bringen soll. Nach zwei Nächten im netten Portobello, aber im wahrscheinlich miesesten Hostel von ganz Mittelamerika, geht's an Bord. Zusammen mit zwei Deutschen, zwei Franzosen und fünf Australiern sowie polnischem Smutje und schwedischem Kapitän werden wir für fünf Tage in See stechen. Die ersten Stunden ist ziemlich rauhe See und das Schiff schwankt mit den hohen Wellen auf und ab. Unter Deck wirken die Bewegungen noch stärker, ausserdem sind die Luken während der Fahrt geschlossen und es ist unerträglich heiss und stickig da unten. Daher schlafen die meisten auf Yogamatten auf dem Deck. Nachdem die Nacht überstanden ist sind wir inmitten den San Blas Islands oder KunaYala. Die Ureinwohner, Kuna, Verwalten eigenständig diese autonome Region von Panama. San Blas besteht aus 365 Inseln, manche nicht größer als ein halbes Fussballfeld. Unser Segelschiff schippert drei Tage zwischen den Inseln umher und wir geniessen Kokospalmen, Strand und Meer. Die Hauptbeschäftigung für die nächsten Tage ist Schnorcheln, Schwimmen und einfach die wunderbare Atmosphäre hier zu inhalieren. Die letzte Nacht ist die Überfahrt nach Cartagena. Nach wieder einen paar rauhen Stunden mit Gewitter, Blitzen und hohen Wellen laufen wir im Morgengrauen wohlbehalten in den Hafen von Cartagena ein.

 

08.06.-14.06. Panama City

Die letzten Kilometer bis Panama City haben's nochmal in sich. Megaviel Verkehr, schwierige Abzweigungen. Teilweise kein Seitenstreifen und wenn doch dann mit viel Glas und Müll. Dementsprechend auch gleich zwei platte Reifen ersetzen müssen. Doch schlussendlich taucht die "Puente de las Americas" hinter einer der vielen Kurven auf. Geschafft, mit der Überquerung des Panamakanals bin ich in Südamerika angekommen.

In Panama City gönn ich mir eine ausgedehnte Pause vom Radeln. In der einzig "richtigen" Metropole Zentralamerikas gibt's viel zu sehen. Ich besichtige die Stadt, besuch das Biomuseo von Frank Gehry, mach einen Ausflug zu den Panamakanalschleusen, Rad-/Materialpflege, Käffchen hier schlendern da und buche noch einen Segeltrip über die San Blas Inseln nach Cartagena/Kolumbien, denn der Darien-Gap unterbricht die ansonsten durchgehenden Nord-Süd Verbindung.


04.06.-08.06. Panamericana

Heute führt die Straße in einer langen Abfahrt bis zur Panamericana, die in Mittelamerika auch Interamericana heißt. Diese wird gerade im letzten Abschnitt fertig gestellt, d.h. bis Santiago ist entweder die linke oder die rechte Fahrbahn gesperrt. Glück für mich, so hab ich bis dahin immer eine komplette Seite für mich allein, der restliche Verkehr muss sich die gegenüberliegende Fahrspur teilen :-) Hinter Santiago bin ich allerdings wieder im normalen Strassenverkehr unterwegs und der nimmt immer mehr zu je näher ich Panama City komme. Auf dem Weg zur Hauptstadt ist die 4000km Marke gefallen, ich habe meinen ersten Reiseradlerkollegen getroffen, die Strandbar gefunden, die jeder schonmal irgendwo eröffnen wollte und gemerkt das Panama entlang der Panamerikana ganz schön kräftezehrend sein kann.


02.06.-04.06. Regenwald

Ab Rambala geht's unangenehm steil aufwärts, schieben ist angesagt. Es ist anstrengend, aber herrlich. Die Strasse führt durch den unzerstörten Wald des Hochlandes. Langsam weicht die Hitze der Küste dem kühleren Bergklima. Gegen Nachmittag treffe ich an einem Aussichtspunkt drei Mädels die in ihrem Bulli bis Uruguay wollen. Die angebotene Kaffeepause nehme ich gerne an. Später fängt es an zu Regnen und ich schiebe mehr als das ich fahre die steile Straße aufwärts. Bis ich die Lost&Found Lodge, mitten im Urwald, erreiche bin ich völlig durchnässt. Überraschenderweise gibt es als Ausgleich eine warme Dusche. Der nächste Tag ist verregnet und ich mach's mir im der Hängematte gemütlich. Eine kurze Regenpause nutze ich für eine kleine Wanderung.


31.05.-02.06. Alles Banane

Von Puerto Viejo führt die Strasse zum Grenzörtchen Sixaola. Man merkt das man in "Chiquita-Country" ist, links und rechts neben der Strasse sind Bananenplantagen soweit das Auge reicht. Nach dem Ausreisestempel geht's über die alte Eisenbahnbrücke nach Panama. Diesmal hat auch mein Rad einen Stempel im Reisepass bekommen. Hügelig führt die Strasse weiter durch Felder, Wälder und die Monokulturen der Bananenplantagen.